Julia M.
2/5
Wir waren heute am Sebastian Reloaded Erlebnisweg. Angeblich barrierefrei und Kinderwagen freundlich. Also, wenn man jetzt keinen selbstfahrenden Kinderwagen mit Raupen hat, würde ich den Weg nicht so benennen.
Aber von Anfang an.
Lt Beschreibung kann man in der Kappellenstraße parken und hat dort auch den Einstieg (es gibt mehrere Ein-Ausstiege). Haben ein schattiges Parkplätzchen gefunden. Top.
Nach 5 Min waren wir beim Einstieg. Wie sich später herausstellte, kamen wir hier zu einer der letzten Stationen (23 von 25, sind nicht nummeriert). Ist aber kein Problem, weil Rundweg. Hier war der Weg auch noch gut befahrbar. Nach Station 25 ging es über einen sehr sonnigen Schotterweg etwas steiler bergauf. Mit Kinderwagen schon recht mühsam. Obwohl wir einen mit großen, luftgefüllten Reifen haben. Vorderräder sind einsperrbar. Wir fahren damit auch bei uns im Wald. Hier mussten wir zu zweit schieben. Mit Rollstuhl und erwachsener Person darin kaum noch machbar.
Dann kamen wir zu Station 1 (warm up). Die Schilder sind generell eher klein gehalten. Uns sind bis dahin auch schon die Wegweißer für "Pestsäulenweg" und "Irenen-Wanderung" aufgefallen. Nach Station 1 kam eine Weggabelung. Hier gab es nur zwei Hinweisschilder für "Pest" &"Irene", nicht fürn "Basti". Wir haben uns für den linken Weg (bergab) entschieden. Weil es gerade aus sehr steil (bergauf) wurde. Nachdem ich mit samt Kinderwagen beinahe abgerutscht bin (ich hatte Wanderschuhe an und bin sehr trittsicher), nahm ich das Kleinkind aus dem Wagen. Es wurde dann doch recht eng und unbequem zu fahren.
Nach ca 15 Min kamen keine weiteren Schilder für "Basti". Nur für Irene. Nach weiteren 10 Min ging es sehr schmal und sehr steil bergauf. Gut, offenbar haben wir uns verlaufen. Also retour und einen sehr steilen Weg, auf dessen Höhe wird Autos hörten, hinauf. Einer trug das Kleinkind, 4 zogen&schoben den Kinderwagen. Wir kamen neben dem Friedhof raus, dort gab es auch wieder einen Wegweiser. Yeah. Also über die Straße, kurzes Stück am Gehsteig (hier fielen uns auch die aufgemalen grünen Fußspuren auf, von denen wir vorher nichts gelesen hatten) dann kam ein Hinweis: bergab, Schotter, eine Stufe dazwischen und etwas ausgeschwemmt. Zum Glück mit Geländer zum festhalten, denn schon ohne Kinderwagen läuft man Gefahren hier auszurutschen. Mit Kinderwagen war es eine echte Challenge. Auch der Zwerg bekam drin die Krise. Mit Rollstuhl ohne Gurt sicher nicht machbar.
Unten dann bald die nächste Station (Nr. 4). Meine Mama und ich sind mit meinem Kleinkind weiter, in den Schatten und mal Mittagessen für den Zwerg waren ja schon gute 2 Std unterwegs. Die anderen 4 (2Schulkinder, 2Erwachsene) haben die Station gemacht. Wieder über sehr schiefen Schotterweg. Sicher nicht Rollstuhltauglich, Kinderwagen.... naja, geht. Bei der nächsten Station, die nicht am Plan auftaucht (Station 4,5?) haben wir uns erneut den Plan im Internet angeschaut. Ich habe mit meiner Mama beschlossen, mit dem Kleinkind umzudrehen. Also den "OK"Schotterweg zurück und diesen Aufstieg (Kind am Arm von Oma, Kinderwagen rückwärts ziehend) rauf.
Fazid: das ganze auch nur als "bedingt Kinderwagen freundlich" zu betiteln wäre wild übertrieben. Beschilderung könnte zumindest im Wald auch besser sein, danach war es besser aber auch da kam nochmals eine Gabelung, wo nicht klar war, welche Richtung man einschlagen sollte.
Barrierefrei war es wohl trotzdem nicht wirklich. Der Weg wäre zwar gut zu befahren gewesen aber wieder sehr steil. Also einen 60 kg Rollifahrer hätte man wohl nicht rauf schieben können.
Die Stationen fanden die Kinder gut. Aber auch sie haben abgekürzt, da waren sie schon gut 3-4 Stunden unterwegs.