Matthias Rebbe
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Meine Frau und ich waren am Samstag mit Schwiegertochter, Sohn und Enkelkind in Bielefeld zum Shoppen.
Unter anderem wollten wir für meine Schwiegertochter nach einem Parka schauen. Unsere erste Wahl fiel auf 'Unterwegs', da mein Sohn beim Kauf seiner Winterjacke sich sehr gut beraten gefühlt hatte.
Mein Enkel wollte das versprochene Eis haben, daher blieb ich mit ihm erst einmal draußen und wir holten das Eis. Meine Schwiegertochter wurde doch recht schnell und sogar ohne Beratung fündig. Daher bin ich zum Bezahlen auch in das Ladengeschäft gegangen. Da meine Schwiegertochter beim Anprobieren festgestellt hatte, dass der Reißverschluss immer wieder an einer gleichen Stelle stockt, zeigte sie mir dies und als ich es probieren wollte, stand auf einmal ein Herr wie aus dem Nichts neben uns und fragte, ob er helfen könne.
Wir wiesen darauf hin, dass der Reißverschluss stocken würde. Er probierte es und natürlich funktionierte es bei ihm. Doch beim 2. Versuch stockte der Reißverschluss auch bei ihm. Er nahm darauf die Jacke mit, murmelte etwas davon, dass er sich das ansehen müsse.
Ich ging also mit. Er hängte die Jacke dann aber einfach nur hinter dem Verkaufstresen in ein Regal. Auf meine Frage, ob er die Jacke jetzt "entsorgt" hätte, entgegnete er, dass er im Moment noch eine Kundin bedienen würde.
Das kam mir komisch vor. Das hätte ja bedeutet, dass er während der Beratung der Kundin zu uns herüber gekommen wäre. Aber warum macht man so etwas? Das ist doch der Kundin gegenüber total unhöflich. Aber egal.
Wir warteten dann noch eine Weile, dass der Herr wieder kommt. Da ich mir die Zeit vertreiben wollte, holte ich mein Telefon aus der Tasche und wollte E-Mails lesen und plötzlich stand der Herr wieder bei uns, aber ohne Jacke. Er bot uns die Jacke in einer anderen Farbe an. Alternativ hätten wir die Jacke auch bestellen können und im Laufe der kommenden Woche im Laden abholen können. Zu der Jacke im Regal sagte er nichts mehr.
Ich persönlich tendierte dazu die Jacke dort zu bestellefn, meine Schwiegertochter war noch etwas unschlüssig. Parallel dazu schaute sich mein Sohn eine Fahrradtasche von Ortlieb an, für die er sich schon länger interessierte und zeigte mir kurz danach diese auch. Auch da wurden wir von dem Herrn beäugt.
Wir verließen den Laden und holten auch für Rest der Familie ein Eis. Währenddessen besprachen wir das Verhalten des Herrn, der übrigens auch eine Kundin mit 2 Kindern recht harsch mit "Vorsicht" oder so anging, als sie in einem Regal nach, ich glaube es waren Flaschen, schaute.
Ich persönlich empfand das ganze Verhalten des Herrn mehr als merkwürdig und teilweise unfreundlich. Trotzdem entschieden wir uns die Jacke (Fjäll Räven Nuuk Parka W für 499Euro) zu bestellen. Mein Sohn ging daher in den Laden, ging aber vorab noch einmal zu den Jacken. Er wollte schauen ob die Jacke wieder auf dem Ständer hing. Im selben Moment stand aber auch wohl schon wieder der Herr neben ihm.
Das war´s dann für meinen Sohn und für uns. Ich persönlich werde dieses Ladengeschäft definitiv nicht mehr betreten, da ich vermute, dass es der Inhaber oder Filialleiter selbst war und dieser uns anscheinend für Ladendiebe oder für was auch immer hielt. Wie mein Sohn und seine Frau das handhaben werden, weiß ich nicht.
Das Ende vom Lied war dann übrigens, dass wir die Jacke nun notgedrungen online bestellen mussten und dabei feststellen durften, dass diese Jacke überall bereits reduziert für 399 Euro zu haben ist. Das war also Glück im Unglück. Daher ein freundliches "Vielen Dank" an den Herrn mit dem merkwürdigen Verhalten. Sie haben uns 100 Euro Ersparnis beschert. 😉
Manche machen es einem wirklich schwer den örtlichen Fachhandel zu unterstützen. Aber bei so einem Verhalten darf sich niemand wundern, wenn die Kunden irgendwann mal ausbleiben.